George


Der Schönningstedt Plan – und es geht doch nur um Gewerbegebietserweiterungen

Als die Politik und Verwaltung plötzlich mit der Idee eines „Schönningstedt Plans“ um die Ecke kamen, waren viele Bewohner skeptisch: Sollte das wieder mal nur so eine Alibiveranstaltung werden, mit der man dann später sagen könnte „Wir haben die Bürger doch einbezogen und die haben der Gewerbegebietserweiterung doch zugestimmt“? Viele sind deswegen gar nicht erst zu den aufwendig angesetzten Terminen gekommen.

Ein kleiner Kern war aber tapfer dabei und hat erstaunt die (bestimmt nicht ganz günstigen) Planungen des Planungsbüros Luchterhandt begleitet.

Das Ergebnis vieler Diskussionen zu den verschiedensten Themen kann man sich hier angucken:
Link zum Schönningstedt-Plan

Der Schönningstedt-Plan: aufwendig erarbeitet und doch ignoriert

Der Schönningstedt-Plan – alles nur Schall und Rauch?

So schön Teile des Plans auch aussehen, sie täuschen über eins hinweg: Nichts von dem wird umgesetzt werden, denn das einzige, was die Politik interessiert, ist eine Gewerbegebietserweiterung. Und genau die wollten die Bürger Schönningstedts – mit Ausnahme des SPD-Bewohners aus Schönningstedt – nicht. Leider spiegelt die veröffentlichte Version des Schönningstedt Plans nicht die Diskussion und Entscheidungen auf der Abschlussveranstaltung wider. Denn da wurde ganz klar formuliert, dass die Bürger GARKEINE Erweiterung des bereits großen Gewerbegebietes bei Schönningstedt wollen. Und es wurde auch ganz klar – auch von den Politikern vorher – formuliert, dass es keinen Bedarf von Reinbeker Firmen nach Kleingewerbeflächen gibt. CDU, FDP und SPD hatten es aber so formuliert, dass man die Flächen nur für Reinbeker Firmen und kleine Gewerbebetriebe (wie Handwerker) nutzen wolle.

Jetzt bestätigt die Reinbeker Politik leider die Befürchtungen der Skeptiker des Schönningstedt Plans: Nicht von dem Plan ist mehr im Gespräch – statt dessen soll am 19.9.23 um 19:30 Uhr ein Aufstellungsbeschluss über eine Gewerbegebietserweiterung gefasst werden.

Und da wundert sich die Politik und Verwaltung, warum die Bürger kein Vertrauen mehr in die Politik haben….. es ist mal wieder ein Trauerspiel!

 

Und passend dazu gibt es gerade einen aktuellen Bericht von plusminus über die Fehlplanungen von Gewerbegebieten in Gemeinden. Der nächste Bericht von plusminus wird dann vermutlich das Trauerspiel in Reinbek beleuchten….

Hier für alle Interessierte der Link zum plusminus-Beitrag.:

Hier ein paar Auszüge aus dem Beitrag von plusminus:

Ziel der Bundesregierung ist es, die Flächenversiegelung zu reduzieren. In den Gemeinden passiert aber das Gegenteil durch Fehlanreize und weil der Wert einer Ackerfläche für die Gesellschaft nicht korrekt berechnet wird.

Prof. Stefan Siedentop, TU Dortmund:

„Es gibt immer noch viele Kommunen, die wirklich eher eindimensional ihre Stadt-Entwicklungspolitik betreiben, die die Ökosystemleistung, die landschaftlichen Leistungen des Bodens, der Fläche nicht ausreichend erkennen.“

Es wird das Negativbeispiel der Stadt Sulz am Neckar gezeigt. Sozusagen analog Reinbek.

Als Positivbeispiel wird die Gemeinde Kall genannt. Dort wurde die Gewerbegebietserweiterung beerdigt.

Häufigster Grund für Gewerbegebietserweiterungen: „zusätzliche Steuereinnahmen“. Dabei sind die Gewerbesteuereinnahmen von den Gewinnen der Firmen abhängig und damit immer nur „Schätzungen“ und weder bei Ausweisung eines Gewerbegebietes bekannt noch beeinflussbar.

Dr. Thilo Sekol, Experte für kommunale Finanzen:

“ Mehr an Gewerbesteuer bedeutet nicht mehr in der Gemeindekasse! Dazu kommen aber noch die Kosten, die sie (die Gemeinde) bezahlen muss für die Straßen, Kanalisation – für das ganze Gewerbegebiet.“

Gemeinden finanzieren sich durch Teile an der Einkommenssteuer und der Umsatzsteuer und erhalten einen Ausgleich durch Schlüsselzuweisungen. Mehr Gewerbesteuer bedeutet daher weniger Schlüsselzuweisungen.

„Weil die kommunale Finanzierung so komplex ist, können sie kaum abschätzen, wie sich eventuelle zusätzliche Steuereinnahmen auswirken. Und sie (die Gemeinden) unterschätzen die Folgekosten.“

Beispiel der Gemeinde Kall: Von 1 EUR Gewerbesteuer wären 20 ct geblieben – und davon wären noch die Kosten abgegangen. Die Gemeinde hätte am Ende womöglich drauf gezahlt.

 

Die Frage ist also, ob Reinbek bei einer Gewerbegebietserweiterung überhaupt Mehreinnahmen hätte oder draufzahlen würde. Die Flächenversiegelung wäre unumkehrbar – die Ackerböden wären verloren.


Aufstellungsbeschluss AWSH Verlagerung – und schwups ist alles Gewerbegebiet!

Bauausschuss, Dienstag 2.11.2021 – 19:30 Uhr im Sachsenwaldforum:

Thema u.a. die Verlagerung des AWSH-Standortes

Was sich so harmlos anhört hat es in sich, wenn man sich den Aufstellungsbeschluss anguckt:

Das ist fast das gesamte 2015 zur Diskussion stehende Gewerbegebiet! 

Hier findet ihr die Agenda und die Links zu den Unterlagen.

Da will man jetzt also, nur weil es zwei Alternativen für den Standort gibt, schon mal das gesamte Gebiet als Gewerbegebiet ausweisen. Natürlich muss man einen Aufstellungsbeschluss machen und für die AWSH die benötigte Fläche zu Gewerbegebiet umwandeln – ca. 7.000qm. Das ist nicht die Frage. Aber die hier umgewandelte Fläche ist mehr als das neunfache!!! (65.000qm) WARUM?

Nur zum Vergleich: Die weisse Fläche sind die benötigten 7.000 qm. Die rote Fläche soll jetzt vorsorglich für den Recyclinghof in Gewerbegebiet gewandelt werden – nur damit man beide Alternativen schnell umsetzen könnte…

Und nur eine Woche vorher erzählt uns die Verwaltung, dass man ja die Bürger beteiligen will – aber nicht an der AWSH-Verlagerung…. seht selbst:

Die SPD wird den Antrag einbringen, die AWSH ganz unten zur Straße (Alternative2) anzusiedeln. Damit braucht man eine lange Erschließungsstraße und hat dann schon mal alles vorbereitet für eine super Gewerbegebietserweiterung.

Ein Argument weswegen die Politiker für den Standort ganz im Süden argumentieren ist, dass das weisse Rechteck noch zum Wasserschutzgebiet Zone III des Wasserwerkes Glinde gehört. Angeblich sind in solchen Gebieten keine Recyclinghöfe erlaubt. Die entsprechende Verordnung (s. hier) enthält aber keinen entsprechenden Paragraphen. Nur darf in einem solchen Gebiet das Niederschlagswasser nur über zentrale Leitungen in die Kanalisation geleitet werden – das gilt übrigens für jegliches Gewerbe gleichermaßen. Das Argument erscheint nur vorgeschoben!

Das eigentliche Argument: Man will die wertvollen Gewerbeflächen für weitere Gewerbeansiedlungen erhalten!

Übrigens: Auch die Alternative 1 der Verwaltung geht – anders als mein weisses Rechteck – über beide Ackerstreifen. Warum das? Einzige logische Begründung: weil man sowieso schon alles als Gewerbegebiet verplanen will. Beide Streifen gehören übrigens verschiedenen Eigentümern. Für eine schnelle Lösung ist das sicher nicht die beste und günstigste Alternative.

 

 

 


1. Informationsveranstaltung und wie es weiter geht

Das war sie also, die erste hybride Informationsveranstaltung der Stadt Reinbek. Eins kann man konstatieren: Die Stadt hat sich wirklich Mühe gegeben die hybride Veranstaltung gut zu organisieren und professionell durchzuführen. Und das Interesse der Schönningstedter war groß – über 160 Teilnehmer (ca. 136 Online und ca. 25 im Saal) – Rekord für Reinbek. Die Verwaltung schien überrascht von dem hohen Interesse – dies lag aber vor allem an den Befürchtungen zur bevorstehenden Gewerbegebietserweiterung in Schönningstedt – und das leider völlig zu Recht.

Das wichtigste vorweg:

Bauausschuss bereits am Dienstag, 2.11.21 19:30 Uhr im Sachsenwaldforum
zum Aufstellungsbeschluss Gewerbegebietserweiterung für die Verlagerung der AWSH
über die komplette Breite der zwei Feldstreifen von Michaelis bis zur Sachsenwaldstraße!

ja – ihr lest richtig: Fast die gesamte Fläche, die bisher als Gewerbegebietserweiterung im Gespräch ist, soll jetzt per Aufstellungsbeschluß als Gewerbegebiet für den Recyclinghof umgewandelt werden, weil die zwei Alternativstandorte in diesem Gebiet liegen (entweder an der Straße unten – dann muss eine lange Erschließungsstraße durch den Acker laufen – da bietet sich doch gleich mehr Gewerbe an! Oder direkt an der Stichstraße von Michaelis – aber das ist den Beteiligten bestimmt zu einfach, denn dann kann man ja nicht mehr Gewerbe dort ansiedeln). Also ratet mal was da kommen wird

und

Start der Bürgerbeteiligung zur Entwicklung von Schönningstedt erst Anfang 2022!

Die Informationsveranstaltung wurde von Herrn Vogt, Frau Wodrich, Frau Voss und Herrn Meyhofer (alle Verwaltung Stadt Reinbek) gut vorbereitet und professionell durchgeführt. Bürgermeister Warmer hat die Einführung und den Abschluss übernommen.

Herr Vogt hat zu Beginn dargestellt, dass es zwei zentrale Punkte der Stadtteilplanung Schönningstedt gibt, zu denen die Bürger nicht gefragt oder beteiligt werden: Die Verlagerung der AWSH und der Standort der Feuerwehr Schönningstedt. Es verbleibt damit nur der Punkt der Verkehrsumgehung Königstraße und die „ortsversträgliche“ Gewerbegebietserweiterung, bei der die Bürger „beteiligt“ werden sollen – angeblich ergebnisoffen. Zwischen den Zeilen konnte man aber natürlich verstehen, dass die Politik und Verwaltung nicht vor hat die Entscheidung den Bürgern zu überlassen – ein Bürgerentscheid wurde ja bereits verworfen.

In der Veranstaltung fanden keine Diskussionen statt. Statt dessen wurden über die Chatfunktion und auf Papier Fragen gesammelt (leider nicht für alle sichtbar), dann durch Herrn Meyhofer und Frau Voss sortiert und auszugsweise vorgetragen. Anhand der Fragen wurde deutlich, dass vielfach das „Warum überhaupt Gewerbegebietserweiterungen“ hinterfragt wurde. Genauso gab es Fragen zum angedachten Standort der AWSH, der Verkehrsberuhigung, dem Flächenfraß, dem Wasserschutzgebiet, dem Zeitrahmen usw. Die Antworten von Herrn Vogt waren professionell aber sehr häufig unkonkret. So wurde zwar häufig darauf verwiesen, dass man die diversen Punkte ja mit den Bürgern zusammen erarbeiten will und es auch der Meinungsbildung und Ideensammlung dienen soll und noch sehr viel mehr Themen, die den Bürgern wichtig sind, mit aufgenommen werden könnten, aber die eigentliche Frage nach dem Anlass, dem warum und warum nur die Fläche um Schönningstedt wurde nur ausweichend beantwortet. Das ständig gleiche Argument, dass Reinbek knapp bei Kasse ist (trotz aktuell sprudelnder Einnahmen) und die Erweiterung im Haidland ja so schön einfach wäre (schneller als das neue Gewerbegebiet Witzhave-Büchsenschinken, das an der A24 angedacht ist), wird immer wieder kommen. Angeblich gibt es noch nicht einmal konkretes Interesse von Gewerbetreibenden. Da fragt man sich doch tatsächlich, ob Politik und Verwaltung glaubt, dass irgendjemand in Schönningstedt die Erweiterung des Gewerbegebiets möchte? Wenn man 1+1 zusammen zählt kommt ganz schnell zu dem Schluss, dass die eigentliche „Beteiligung“ sich darauf bezieht Fragen stellen zu können, Ideen zur „Ausgestaltung“ einzubringen – vielleicht zu Freifläche zwischen Gewerbe und Wohnbebauung – die Entscheidung überläßt man den Bürgern aber leider nicht. Und die armen Neuschönningstedter, die den Verkehr ständig vor dem Haus haben und keine „Umgehungsstraße“ in Aussicht haben, werden sich bedanken, wenn dank einer Umgehung der Königstraße immer mehr LKW von der A24 Richtung Senefelder Ring fahren.

Falls ihr nicht dabei wart, könnt ihr auch jetzt noch eure Fragen an die Verwaltung formulieren. Stellt eure Fragen per e-mail zu stellen an: Stadtentwicklung @ reinbek.de

Alle Fragen sollen gesammelt und für die nächste Veranstaltung Anfang 2022 aufbereitet werden. Vermutlich werden dann zu den Themen Gewerbe, Verkehr, Freiflächen usw. „Gesprächsrunden“ thematisch aufgeteilt. Das weitere Format oder ein weiterer Zeitplan steht noch nicht fest und soll sich anhand der Themen dann erst aufbauen.

Tatsächlich ist es nach dieser Veranstaltung offensichtlich, dass Reinbek aktuell kein Interesse hat den Stadtcheck fortzuführen, sondern dass es NUR um die Gewerbegebietserweiterung rund um Schönningstedt geht. Denn wozu sonst ist so ein Aufriß nötig, wenn der Standort Feuerwehr und AWSH sowieso nicht zur Diskussion steht, sondern nur Gewerbeerweiterung und Verkehrsberuhigung (was für ein Widerspruch!)


Es geht wieder los – „Stadtteilplanung Schönningstedt“ oder Gewerbegebietserweiterung die dritte?

Erinnert ihr euch noch an die groß angekündigte und aufgezogene Stadtteilplanung für Schönningstedt, den sogenannten „Stadtcheck“ 2017? Ja, das ist schon wieder 4 Jahre her. Und viel hat man danach nicht gehört. (Die Zusammenfassung der Bürgermeinungen findet ihr hier.) Damals war der am häufigsten geäußerte Wunsch, die Grün- und Freiflächen zu erhalten!

Jetzt scheint es wieder los zu gehen. Die Bundestagswahl ist ja vorbei – in der Wahlfreien Zeit kommen solche Themen dann plötzlich hoch. Als wäre nicht genug Zeit gewesen, wird jetzt wieder mal kurzfristig zu einer sogenannten „Stadtteilplanung Schönningstedt“ eingeladen. Und ratet mal wann…. in den Herbstferien (ein Schelm wer Böses dabei denkt) – in einer Woche, am

Dienstag, den 19.10.2021, 19 Uhr  im Sitzungssaal des Rathauses Reinbek
oder auch Online über folgenden LINK:
https://itvstormarn.webex.com/webappng/sites/itvstormarn/meeting/info/70c1d4d936ff468f8fc259c2bd73a065?siteurl=itvstormarn&MTID=me484583bb4433cb2b001bec860d628b4

Was ist zum Inhalt bekannt? Nichts …
Was ist zum Vorgehen bekannt? Nichts …
Was ist zum Zeitrahmen bekannt? Nichts …

Aber Moment mal, warum geht es jetzt nur noch um Schönningstedt und nicht mehr um ganz Reinbek? Ach ja, die Sperrfrist des Bürgerbegehrens ist um und im Zuge der AWSH-Diskussion versucht man jetzt sicher Nägel mit Köpfen zu machen …

Denn was wir wissen ist, dass die altbekannten Player in Verwaltung und Politik mehr als nur die Verlagerung der AWSH wollen, sondern natürlich wieder die Überplanung des Haidlands (Fläche zwischen Gewerbegebiet Senefelder Ring und Schönningstedt) anstreben die

  • bestimmt eine Gewerbegebietserweiterung beinhaltet,
  • bestimmt wird auch wieder der alte Plan rausgeholt, der eine weitere Wohnbebauung ans Gewerbegebiet beinhaltet und
  • bestimmt kommt dann wieder die Idee einer Umgehungs-Straße“ über den Bummereiweg und damit Wegfall des autofreien Weges von und nach Glinde und noch mehr LKW-Verkehr über den Weg (und auch durch Neuschönningstedt).

Was bestimmt NICHT enthalten sein wird sind Themen wie eine bessere Radwegeverbindung Richtung Hamburg, Ideen wie Schönningstedt/Reinbek CO2-neutral werden könnte, eine bessere Busverbindung an die S-Bahn usw.

Lassen wir die Politik und Verwaltung nicht alleine mit ihren internen und mit Stillscheigen vereinbarten Zielen – geht zu der Veranstaltung und bringt eure Meinungen ein! Auch wenn ich Hybride/Online-Veranstaltungen generell begrüße, ist hier ein persönliches Erscheinen vermutlich sinnvoll, damit man die Stimmung richtig wahrnehmen kann. Auch wenn es wieder kurzfristig und in den Ferien ist: umso wichtiger ist, dass trotzdem jeder kommt, der nicht gerade verreist ist!

 


Die Ergebnisse des „Stadtchecks“ Schönningstedt

November – Dezember 2017: Durchführung des Stadtchecks in einer Veranstaltung im Rathaus und an drei weiteren Punkten mit interessierten Bürgern.

März 2018: Vorstellung der Ergebnisse. Hier findet ihr die vollständige Präsentation.

Kurz zusammengefasst:

  • ca. 1000 Beiträge wurden zusammengefasst
  • Zum Wohnumfeld ist den Reinbekern besonders wichtig: Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangebote, Grün- und Freiflächen sowie Bildungseinrichtungen
  • 82% können sich grundsätzlich neuen Wohnraum vorstellen: davon stellen sich 52% die Schaffung in bestehenden Siedlungsgebieten vor, 48% können sich auch neue Siedlungsgebiete vorstellen
  • Die Potenzial- und Schutzflächen wurden auch erfragt: Interessant ist was passiert, wenn man die Schutzflächen über die Potenzialflächen legt. Dann erkennt man ganz schnell die eigentlichen Konflikte. Konfliktfrei wären also nur die in der folgenden Grafik lila gestrichelt umrandeten Flächen ohne Straffur:
  • auch ein Blick auf die Themen in denen Reinbek sich verändern sollte und wo es so bleiben sollte, wie es ist, ist interessant. Dabei entdeckt man, dass der Erhalt der Grünflächen für die Reinbeker das wichtigste Thema ist. Auch die Identität der Ortsteile zu erhalten ist den Reinbekern wichtig.
  • Ausbaunotwendigkeiten werden im Bereich der Fuß- und Radwege, dem Straßenverkehr (und Zustand des Straßennetzes) und im Städteraum gesehen.
  • Folgende Zusammenfassung aus der Studie möchte ich hier gerne zitieren:

    „Bei der Auswertung wurde ersichtlich, dass den Bewohnerinnen und Bewohnern vor allem eine qualitätsvolle und behutsame Weiterentwicklung ihrer Stadt am Herzen liegt und dass dabei auch der Charakter Reinbeks bewahrt wird. Weiterhin ist festgestellt worden, dass für die Reinbekerinnen und Reinbeker die Betrachtung folgender Themen unerlässlich sind: Grünräume und Natur, Mobilität, ein lebendiges Zentrum sowie Reinbek als attraktive Wohnstadt. Zu diesen Themen sind auf den Seiten 12 bis 15 Aufgaben und Fragen formuliert worden, die für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt unerlässlich sind. Die Ergebnisse dieser Bürgerstudie sind eine wichtige Grundlage für weitere Planungen der Stadt. Bei weiteren Planungen und Überlegungen zur Stadtentwicklung sollen die Bürgermeinungen unbedingt berücksichtigt werden. Die hier präsentierten Zukunftsthemen und Aufgaben ersetzen selbstverständlich auch zukünftig nicht die Beteiligung vor Ort. Beteiligung und gute Kommunikation ist den Bürgerinnen und Bürgern ein wichtiges Anliegen. Sie äußerten vermehrt den Wunsch nach der Weiterführung des Formates „Reinbek im Dialog“ und forderten mehr Beteiligung und transparente Informationsvermittlung für künftige Projekte. “
    Quelle: Seite 17 „Ausblick“ der Zusammenfassung hier.


Gewerbegebietserweiterung durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung gestoppt

Die Bürgerinitiative Schönningstedt hatte sich in den vergangenen Monaten für einen Bürgerentscheid eingesetzt, um gegen eine massive Bebauung der Feldmark zwischen dem Gewerbegebiet Senefelder Ring und dem Stadtteil Schönningstedt mit einem Wellpappenwerk zu kämpfen.

Im Juli hatte die Bürgerinitiative innerhalb von gut 2 Wochen über 2.700 Unterschriften in Reinbek gesammelt und dem Bürgermeister am 10. Juli übergeben. Am 16. Juli hat die Stadtverordnetenversammlung in einem Beschluss der Mehrheitsfraktion aus CDU, SPD, FDP und dem unabhängigen Stadtverordneten Hr. Puls den eigenen Aufstellungsbeschluss aus dem Jahr 2011 – genauso wie es das Bürgerbegehren gefordert hatte – aufgehoben.

Das Innenministerium in Kiel hat diesen Aufhebungsbeschluss der Stadtverordnetenversammlung daraufhin als Übernahme des Bürgerbegehrens gewertet und die im Gesetz dafür vorgesehene 2-jährige Planungssperre für das Gebiet verordnet. Ein Bürgerentscheid ist damit nicht mehr notwendig. Die Gewerbegebietserweiterung ist dadurch vorerst – zumindest für 2 Jahre – gestoppt.
(mehr …)


Politik will Bürgerbegehren unterlaufen

In Reinbek ist es leider schon traurige „Tradition“, dass die Politik und Verwaltung gezielt drohend zulässige Bürgerbegehren unterläuft. 2011 wurde das durch einen plötzlichen, „dringlichen“ Aufstellungsbeschluss erreicht. Seit 2013 ist durch Gesetzesänderung in Schleswig-Holstein auch ein Aufstellungsbeschluss einem Bürgerbegehren zugänglich. Und was planen die von uns gewählten Politiker in Reinbek jetzt, 4 Jahre später? Sie wollen das neue Bürgerbegehren unterlaufen und planen, dann vom Bürger ungestört, ihre Bebauung einfach weiter.

Sie wollen den Aufstellungsbeschluss, der Basis unseres Bürgerbegehrens ist, wieder zurückziehen, um uns die Grundlage zu nehmen. Daher müssen wir das Bürgerbegehren schnell einreichen. Denn natürlich fordern wir darin die Rücknahme des Aufstellungsbeschlusses und hoffen auf die vom Gesetz vorgesehene 2-jährigen Bindung! Es wird sich zeigen, ob der Plan der Politik aufgeht, oder ob diese offensichtliche Taktik diesmal nicht ein Eigentor wird.


Abgabe des Bürgerbegehrens am 10.07.15 – 2.743 Unterschriften in nur 2 Wochen !!!

Das ist ein neuer Rekord: 2.743 Unterschriften in nur 2 Wochen – ein starkes Zeichen der Reinbekerinnen und Reinbeker für den Erhalt der Freiflächen in der Feldmark von Schönningstedt und gegen die geplante massive Gewerbegebietserweiterung!

Das Bürgerbegehren„FÜR REINBEK, DIE STADT IM GRÜNEN“ gegen eine Gewerbegebietserweiterung in der Feldmark von Reinbek-Schönningstedt wurde am 10.07.2015 mit der Übergabe aller Unterschriften an Bürgermeister Warmer abgeschlossen. Es wurden 1.000 Unterschriften mehr abgegeben als eigentlich zur Einreichung eines Bürgerbegehrens nötig. Das Ziel ist es, dass alle Reinbekerinnen und Reinbeker in einem Bürgerentscheid über den Erhalt der Freifläche in der Feldmark abstimmen können.

Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern für den gewaltigen Zuspruch!

Jetzt muss die Kommunalaufsicht die formale und inhaltliche Zulässigkeit des Bürgerbegherens prüfen und die Stadt die Gültigkeit der Unterschriften. An der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens gibt es inhaltlich keinen Zweifel. Aber wie bekannt, plant die Politik das Bürgerbegehren durch Aufhebung des Aufstellungsbeschlusses noch zu unterlaufen. Ob sie das auch nach Abgabe der Unterschriften noch können und machen, wird zu klären sein, denn schließlich fordert das Bürgerbegehren genau das.

(mehr …)


Was ist ein Strukturplan?

In einigen Zeitungsberichten sind Bilder eines „Strukturplans“ zur geplanten Gewerbegebietserweiterung aufgetaucht. Da fragt man sich unweigerlich: Was ist ein Strukturplan?
Nun, in diesem Fall wurde diese Planung lt. FDP vom „Investor“ (Michaelis oder WAS?) vorgenommen. Eine Strukturplanung ist keine rechtlich verbindliche Planung, sondern einfach eine informelle Planungsskizze. Darin enthaltene Größen (Höhen, Ausmaße, Gebäudeformen) sind genauso ohne jede Rechtsverbindlichkeit, wie auch Zeichnungen von Bäumen, Straßen oder Abständen.
Für den „Michaelis“-Bereich sind dort Gebäudehöhen von 16m, 14m, 18m, 14m, 25m, 14m gestaffelt gezeichnet. Im nördlichen Teil sind entgegen der Planung im Aufstellungsbeschluss nur noch zwei, dafür aber große Gebäude von 18m bzw. 14m Höhe eingetragen. Die Erschließungsstraße ist jetzt auf der der Wohnbebauung zugewandten Seite!
Die LKW-Laderampen sind im südlichen Bereich ebenfalls dort!
Bekanntlich ist Schönningstedt auf einem „Hügel“. D.h. die 25m entsprechen 27m von der Straße.

Nur zur Erinnerung: Solche Zeichnungen sind jederzeit zu ändern und können auch im Bebauungsplan nicht vorgeschieben werden. Da steht dann sowas wie das Baufenster, die max. Höhe, eine Geschossflächenzahl etc.
Und: Selbst bei Abweichungen vom Bebauungsplan wird die Bauaufsicht nach eigenem Ermessen prüfen und vermutlich eine Konventionalstrafe verhängen. Rückbauten sind doch eher selten.

Wir wollen solche Bebauungen nicht! Auch das Argument, dass gute Gewerbesteuerzahler ansonsten Reinbek verlassen, ist auf Dauer wenig überzeugend. Was machen wir, wenn auch diese Felder bebaut sind? Wird dann das Holzvoigtland bebaut, oder die Felder zwischen Neuschönningstedt und Schönningstedt?


Bürgerinitiative wehrt sich gegen massive Gewerbegebietsbebauung mit 25-35m Höhe am Rande von Schönningstedt

Wir wehren uns gegen die Pläne der Fa. Michaelis & Co., ein gigantisches Wellpappenwerk in der Feldmark von Reinbek-Schönningstedt zu errichten. Ein solches Werk mit einer Höhe von ca. 25 – 35 m und einer voraussichtlichen Breite entlang der Sachsenwaldstraße von bis zu 120 m und einer voraussichtlichen Tiefe von bis zu 300 m in Richtung Neuschönningstedt gehört an eine Autobahn abseits von Wohnbebauung, wo es niemanden stört, aber nicht vor die vorhandene und geplante Wohnbebauung in die Feldmark von Reinbek-Schönningstedt.

Damit Reinbek die Stadt im Grünen bleibt und nicht für ein Gebäude traurige Berühmtheit erlangt, das weithin sichtbar die Landschaft verschandelt und massiven zusätzlichen Lieferverkehr und Lärmbelästigung durch eine 24 x 7 – Betrieb mit sich bringt!Sorgen Sie mit Ihrer Unterschrift auf unserem Bürgerbegehren dafür, dass alle Reinbeker Bürgerinnen und Bürger über diese Pläne im Rahmen eines Bürgerentscheides abstimmen können!

Im Gewerbegebiet „Haidland“ (B96A) an der Sachsenwaldstraße (Dello, Michaelis, P&C u.a.) will die Stadt Reinbek eine große Erweiterung durchsetzen. Die heutigen zwei freien Feldstreifen zwischen Dello und Schönningstedt sollen auf Betreiben der Firma Michaelis für einen großen Neubau eines Wellpappenwerkes und eines Hochregallagers mit einem Gebäude von bis zu 120x300m und 25m Höhe (Wunsch von Michaelis: 35m) bebaut werden können – und das alles dicht an der Sachsenwald Straße und nur ca. 250m zur bestehenden und neu geplanten Wohnbebauung! Dies ließe der Entwurf lt. Aufstellungsbeschluss, der der erste Schritt einer Bauleitplanung ist, zu!
Da man sich solche Ausmaße nur schwer vorstellen kann und es auch nirgendwo in der Umgebung solche hohen und großen Bauten in der Nähe von Wohngebieten gibt, haben wir das obige Modell im Bauausschuss präsentiert. Die kleinen Figuren sind zur Verdeutlichung des Maßstabs Personen an der Sachsenwaldstraße. Der weiße Karton links ist das heutige Dello-Gebäude!

Noch ein Vergleich: Das Dello Gebäude kann sich jeder vor Ort anschauen. Es ist 12m hoch und ca. 40 m von der Straße entfernt. Der Michaelis-Plan ist in der Zeichnung zu sehen: Gigantisch hoch von der Straße! Zum Vergleich – Möbel Höffner, ca. 60m von der A1 entfernt und 40m hoch – wirkt dagegen durch den größeren Abstand kleiner. AKTUALISIERUNG: Selbst wenn ein Neubau auf Höhe des heutigen Dello-Gebäudes gebaut würde, wären dort auch noch 25m (an der Straße 27m) optisch genauso hoch wie Möbel Höffner von der Autobahn. Auch eine gestaffelte Bauweise ändert nichts an der gewaltigen Höhe von 25m (27m aus Sicht der Straße).

Zur Erinnerung: Bereits heute sehen wir das ca. 34 m hohe MacDonald-M vom niedriger gelegenen Gelände an der K80 im Wohngebiet in Schönningstedt. D.h. so ein Gewerbeneubau wird auch aus den Wohngebieten in Reinbek, Schönningstedt, Neuschönningstedt und Ohe als Hintergrund zu sehen sein!